START DER HECHTSAISON IN POLEN

Angeln ist in Polen unglaublich beliebt und der Saisonstart ist einer dieser Momente, den man auf keinen Fall verpassen darf! Der 1. und 3. Mai sind Feiertage, was bedeutet, dass man am 2. bestimmt nicht arbeiten kann, sondern angeln gehen muss. In unserer Familie ist es eine langjährige Tradition (schon seit 25 Jahren), dass ich die ersten Tage der Saison mit meinem Vater auf Hecht gehe. Der See, wo wir zusammen angeln, ist ein 1.800 Hektar großer, unglaublicher Ort, voll mit verborgenen Buchten, verlorenen Inseln und magischen Flachzonen. Die meisten Angler konzentrieren sich auf die Uferbereiche, Buchten, Schilf und Seerosen, wo man viele Hechte mit einer Durchschnittsgröße fangen kann. Aber, bei all dieser Aufregung – man könnte meinen ganz Polen geht an den ersten Tagen der Saison angeln – sollte man gegen den Strom rudern.

Dieser See ist wie mein zweites Wohnzimmer, und ich kenne einige spezielle, flache Bereiche, wo die größten Hechte bevorzugt laichen. Obwohl das Laichgeschäft schon länger vorbei ist, bleiben die Hechte in dieser Gegend um sich vollzufressen und sich mit Proteinen zu stärken! Die Spitze der Schwärme liegt nur 3 Meter unter der Wasseroberfläche, überdeckt von Krautfeldern und voll mit Barsch und anderen leckeren Fischen. Drum herum fällt die Tiefe auf bis zu 15 Metern und das ist das Zuhause von Unmengen an Brassen und Rotaugen... Die großen Hechte wissen das und man findet sie das ganze Jahr durch an und nahe diesen Stellen.

Das Wasser ist glasklar und wenn die Sonne scheint und es ist windstill, sollte man da sein bevor die Sonne aufgeht. Wie sagt man doch immer: “der frühe Vogel fängt dem Wurm”, oder in unserem Fall “der frühe Angler fängt den Hecht!”

In diesem Jahr fische ich mit der neuen YURAI C 190-MH Rute und mit der BC 2000HG Rolle, versehen mit einer geflochtenen Schnur von 0,14mm. Da die Stelle, die ich befischte, sehr verkrautet war, nahm ich einen leichten Bleikopf (5g) mit einem 10,5cm langen G'Bump, aber ohne extra Drilling. Der Trick war, die flachste Stelle anzuwerfen, direkt ca. 3 bis 4 Meter einzuholen, 3 bis 4 Sekunden zu warten, wieder einzuholen usw. So lief der Köder im Sägezahnstil und folgte mit zunehmender Tiefe dem Boden. Auf halber Strecke zum Boot nahm ein Hecht meinen Köder und wie ich den Haken setzte, wusste ich, dass ich einen schönen Fisch an der Angel hatte. Der Hecht wollte direkt ins tiefste Kraut flüchten, aber er konnte der Curve des Blanks des Yurai und dem progressiven Bremssystem der BC 2000 kein Paroli bieten. Unter diesen Bedingungen, und dank des perfekten Timings meines Vaters mit dem Kescher, hatte der Hecht keine Chance! Nach einigen Bildern schwamm die 102cm lange Schönheit zurück, um im Königreich unter Wasser weiteres Unwesen zu treiben.

Je höher die Sonne an den Himmel kam, umso schwerer wurde das Angeln und die Hechte verzogen sich in die Tiefe. Ich wechselte auf einen 12 Gramm schweren Bleikopf, um den Fischen zu folgen und konnte mit dem G'Bump noch einen fetten 76er reinlegen. Es sollte der letzte Fisch des Tages sein, aber den miesepetrigen Gesichtern auf dem Rückweg zur Bootsrampe zufolge, hatte wohl sonst niemand Erfolg gehabt!

Mehr noch als die Fische die wir fingen, hatte ich wertvolle Zeit auf dem Wasser mit meinem Vater verbracht und das ist unbezahlbar!

 

Danke G'Bump!

 

Radek Bitowt